
Tierschutz grenzenlos
Wir waren schon immer der Meinung, dass in einem vereinten Europa der Tierschutz nicht an einer Grenze enden sollte. Noch dazu kommt, dass man die Unterbringung herrenloser Tiere in Süd- und Osteuropa nicht mit dem hohen Standard in Deutschland vergleichen kann. Wie gerne würden wir sie alle retten. Aber wenn man als kleiner Tierschutzverein auf zu vielen Hochzeiten tanzt, dann verzettelt man sich schnell.
Der Fiffi e.V. kümmert sich daher um ein bewusst ausgewähltes, ehrenamtlich geführtes Tierheim mit ca. 40 Hunden in Csongrád, Ungarn. Dazu kommen noch 20 bis 40 Hunde, die die Betreiber des Tierheims auf Pflegestellen untergebracht haben, weil das Tierheim selbst bis unter das Dach gefüllt ist.
Csongrád liegt in der Puszta, die strukturell sehr unterentwickelt ist und daher gibt es viel Armut in der Bevölkerung. Der Umgang mit Tieren dort erinnert an ein Deutschland vor 80 Jahren. Hunde werden an Ketten gehalten und oft einfach ausgesetzt, wenn sie alt und krank geworden sind und ihre Funktion als Alarmanlage nicht mehr erfüllen können. Streuner sind an der Tagesordnung.
Leider sind die meisten Streuner und auch Kettenhunde unkastriert und so kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung, die wiederum viel Elend verursacht.
In Csongrád gibt es eine städtische Tötungsstation. Da einige engagierte Tierschützer aber verhindern wollten, dass aufgegriffene Hunde dort getötet werden, übernahmen sie 2017 eine alte Tanya (ungarisches Bauernhaus) und funktionierten diese zu einem Tierheim um. Da die Menschen in der Gegend die Einrichtung gut angenommen haben und das Tierheim kontaktieren, wenn es gilt, herrenlose bzw. enteignete Hunde aufzunehmen, ist die Tötung mittlerweile glücklicherweise weitestgehend leer. Nur wenn das Tierheim überfüllt ist, müssen Hunde schweren Herzens in der Tötung untergebracht werden.
Das Tierheim ist komplett auf private Spenden angewiesen, um ihre Hunde zu versorgen. Da die Region finanziell schwach aufgestellt ist, ist es ein täglicher Kampf, um genügend Futter für die Hunde zu bekommen und auch die medizinische Versorgung abzudecken. Was oftmals auch nicht gelingt.
Im Tierheim Csongrád leben viele Mischlinge und ältere Hunde. Rassehunde gibt es dort kaum, da diese in der Regel bei entsprechenden Rasse-Nothilfen untergebracht werden können. Welpen haben eine Chance innerhalb von Ungarn vermittelt zu werden und können so oftmals das Tierheim wieder verlassen.
Die Hunde, die übrigbleiben, sind in den meisten Fällen unscheinbar, älter, groß, möglicherweise sogar chronisch krank oder verstümmelt – Fiffis halt - und haben so keinerlei Chance auf Vermittlung. Sie verlassen das Tierheim lebend nicht mehr.
Das Tierheim Csongrád und ein Teil seiner Bewohner in Bildern
Die Verantwortlichen kümmern sich liebevoll mit all ihrer Kraft um die vielen Hunde dort. Aber Manpower und vor allen Dingen finanzielle Mittel fehlen. Von einer artgerechten Unterbringung kann keine Rede sein. Dem Tierheim sieht man an allen Ecken und Kanten die Geldknappheit an. Es gibt keinen vernünftigen Auslauf, wo die Hunde sich einmal strecken können, weil das Geld für einen Zaun fehlt.
In schöner Regelmäßigkeit stehen die Gehege unter Wasser, weil es keine Drainage gibt. Die Gehege selber sind zusammen gezimmerte Bruchbuden, aus allem gemacht, was es gerade so gab.
Der Fiffi e.V. verfolgt folgende Ziele:
- Die Versorgung mit artgerechtem Futter verbessern
- Die medizinische Versorgung inkl. Kastrationen ermöglichen
- Hunden ohne Chancen auf Vermittlung innerhalb Ungarns ein Leben in Deutschland ermöglichen
Langfristig Ziele:
- Die Bedingungen der Unterbringung vor Ort verbessern, z.B. durch Zaunbau, Renovierung der Gehege, Drainage etc.
- Durchführung von Kastrationsaktionen in Csongrád, um langfristig das Tierelend zu verringern
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